Musiker im Klaviersalon bonnpiano
Marieke Spaans (Hammerflügel)
„Alte Musik hat nicht nur museal-historisch einen Wert, sondern ist heute gesellschaftlich und pädagogisch von größter Bedeutung. Schließlich ist sie die Sprache unserer gemeinsamen europäischen Geschichte. Allein schon deshalb hat sie eine wichtige Funktion für das Verständnis des Hier und Jetzt. Ich glaube, man weiß nur dann, wer man ist, wenn man weiß, woher man kommt.“ Marieke Spaans
Marieke Spaans wurde 1972 in Amsterdam geboren und spielt seit ihrem achten Lebensjahr Cembalo, ohne den Umweg über das moderne Klavier zu nehmen. Sie ist eine der wenigen Cembalisten, die die Gelegenheit bekam, fünf Jahren bei Gustav Leonhardt zu studieren. Als letzte Studentin des Großmeisters fühlt sie sich verbunden mit einer musikalischen Tradition, in der historisches Bewusstsein und Respekt für den Komponisten, dynamisches Spiel und ein differenziertes ‚Toucher’ im Zentrum stehen. Wichtige Impulse erhielt sie auch von Lars-Ulrik Mortensen und Jesper Christensen. Gleichzeitig studierte sie Orgel und Kirchenmusik bei Hans van Nieuwkoop und Wolfgang Zerer und besuchte Meisterkurse von Luigi Tagliavini und Michael Radulescu. Außerdem war sie Stipendiatin der Organisation „Fonds für Podiumskünste Niederlande“ für ein Hammerklavier-Studium bei Arthur Schoonderwoerd.
Als Preisträgerin bei wichtigen internationalen Wettbewerben wie dem NDR-Cembalowettbewerb in Hamburg, dem „Premio Bonporti“ in Rovereto und dem Wettbewerb „Musica Antiqua“ des Flandernfestivals Brügge machte Marieke Spaans auf sich aufmerksam.
Eine rege internationale Konzerttätigkeit führt sie regelmäßig zu den großen Festivals für Alte Musik in Europa. Sowohl als Solistin, wie auch als Ensemblemusikerin bei Opern- und Oratorienproduktionen ist sie unter der Leitung von Dirigenten wie Wieland Kuijken, Paul McCreesh, Nicholas McGegan und Jan Willem de Vriend aufgetreten. Als Kammermusikpartnerin musiziert sie regelmäßig mit den beiden renommierten Geigern John Holloway und Anton Steck. Ihre Einspielung „Mozart – Paris 1778“ (mit Anton Steck) auf einem originalen Tangentenflügel wurde von der internationalen Fachpresse mehrfach als „krönende Nachlese zum Mozartjahr“ und als „ein absoluter diskografischer Höhepunkt“ ausgezeichnet.
Als Professorin für Historische Tasteninstrumente erhielt sie 2004 einen Ruf an das Institut für Alte Musik der Staatlichen Hochschule für Musik Trossingen. Vorher unterrichtete sie an den Konservatorien in Amsterdam (1994-2000) und Rotterdam (1997-2000). Sie gibt regelmäßig Meisterkurse in ganz Europa.